Contenido ist besser als ...

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Faar
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Contenido ist besser als ...

Beitrag von Faar » Mi 2. Jul 2014, 15:43

Ich habe gerade wieder eine Diskussion am Telefon gehabt, was die unterschiedlichen CMS so können.
Und wieder musste ich fest stellen, dass Contenido eigentlich fast alles kann und manches davon viel besser als die Konkurrenz.

Was zum Beispiel die Rechtevergabe und Sprachenbehandlung betrifft, sucht man lange bis man ähnliches trifft. Höchstens Typo3 kann da noch mithalten.
Auch der Workflow und die Seiten-Vorschau sind fast ohne Konkurrenz, wieder nur Typo3, das ähnliches vorweisen kann.

z.B. Contao, das will ich gar nicht schlecht reden, es ist ein gutes CMS und vielseitig einsetzbar, aber es kann einiges nicht was Contenido kann und manches bei weitem nicht so gut.
Solange man es nicht braucht, fällt es einem nicht auf, aber wenn man es braucht, ist man doch froh, ein System wie Contenido genommen zu haben.
Selbst wenn es für Contao Bücher zu kaufen gibt.

Welche Argumente sprechen eigentlich für Typo3?
An der Frage stehen ich und mein Fachkollege (einer anderen Agentur) und wissen die Antwort noch nicht.
Wir wissen nur, dass Typo3 von mittleren und größeren Betrieben gerne genommen wird, weil ... :?:
Ich selbst habe früher Typo3 gerne eingesetzt und verteidigt, aber im Vergleich zu Contenido fehlen mir die Argumente.
Außer, dass es dafür viele Bücher gibt.
Contenido kann (fast?) alles was Typo3 kann und ist einfacher handhabbar, sowohl für User, Admin und Entwickler.
Bei Typo3 sind mir inzwischen fast alle Kunden abgesprungen, weil zu kompliziert und zu umständlich.
Und der letzte Kunde mit Typo3 rief mich dieses Jahr an, was ein Systemwechsel kosten würde.
Von Contenido ist noch keiner weg, das läuft und läuft wie ein VW-Käfer.

Wordpress kann man nicht wirklich vergleichen, es ist ein Blog-System, egal was tausende andere sagen, die sich das Ding noch nie von innen angesehen haben und nur Templates designen und Plugins installieren können.
Wordpress nehme ich ganz gerne, wenn es z.B. um Seiten mit Blog-Charakter geht, bunte Features gebraucht werden und viele Plugins ... äh ne :? , doch nicht, aber bei strukturierten System-Seiten ist Contenido tausendmal besser geeignet.
Und es gibt Bücher.

Joomla ist Joomla.
Wer es mag und damit zurecht kommt und gerne und oft Sicherheitsupdates einspielt, soll es nehmen und glücklich werden.
Ab und zu habe ich damit noch zu tun und Joomla kann wirklich viel aber nichts, wofür ich nicht auch Contenido nehmen könnte.
Joomla hat halt viele viele Module und Templates.
Und es gibt Bücher.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann für andere Systeme was beisteuern?
Kann man Contenido eingrenzen, in dem man sagt, es läuft nicht auf verteilten Servern für Enteprise-Systeme?
Aber meines Wissens macht das Typo3 auch nicht aus dem Stand.
Fliegt der Bauer übers Dach, ist der Wind weißgott nicht schwach.

Zuschauer
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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von Zuschauer » Mi 2. Jul 2014, 18:22

Contao (darüber hab ich gerade heute mit einem Partner gesprochen) ist kein CMS, sondern ein "Datenbank-System", also quasi ein Framework für Datenbankanwendungen.

Typo3 wird gerne von größeren Agenturen als "Geld-druck-System" eingesetzt, weil darin der Kunde nichts selbst machen kann, und man dann z. B. für das Hochladen und Verlinken einer PDF-Datei 65 Euro nehmen kann (hat die alte Agentur einer meiner Kunden vor ein paar Jahre schon genommen, deshalb läuft dort jetzt Contenido 4.8 ).

Wordpress ist tatsächlich ein Blogsystem, welches aber durch unzählige Module mittlerweile für fast alles einsetzbar ist (aber dafür nur sehr umständlich anzupassen, vorallem wenn man ein Modul vom Anfänger erwischt).

Und für Contenido gibt es ... ein Buch (frag McHubi oder schau in seine Signatur nach).

Gruß
Zuschauer

Faar
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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von Faar » Mi 2. Jul 2014, 20:48

Zuschauer hat geschrieben:Contao (darüber hab ich gerade heute mit einem Partner gesprochen) ist kein CMS, sondern ein "Datenbank-System", also quasi ein Framework für Datenbankanwendungen.
Contao ist ein CMS wie Contenido, nichts anderes. Das schreibt sogar der Contao Erfinder und Entwickler selbst in seinem Buch: " Contao Open Source CMS, ist der offizielle, vollständige Name des Projektes. [...] Es handelt sich um ein CMS, also ein Content Management System."

Datenbank-Systeme sind sie alle und mit einigem Geschick kann man CMS auch als Framework benützen (mache ich mit Contenido teils auch).
Drupal wird gerne als "Datenbank-System" benützt, weil es durch den modularen Aufbau sehr flexibel ist. Aber die Lernkurve ist sehr steil und einfach ist dort nichts.
Typo3 hatte für sich selbst schon damals ganz gern den Anspruch eines Frameworkes und als ein Dokumentenmanagement-Systems gehabt, aber als Framework würde ich eher nur das Flow3 bezeichnen und von einem echten Dokumentenmanagement-System, wie z.B. ArcFlow, war und ist Typo3 meilenweit entfernt.
Aber CMS sind nunmal Content Management Systeme, und als Content kann man irgendwie auch Dokumente einbinden, z.B. PDF oder TIFF-Scans.
Mit Mühe und Umständen bekommt man fast alles irgendwie hingebogen.
Typo3 wird gerne von größeren Agenturen als "Geld-druck-System" eingesetzt, weil darin der Kunde nichts selbst machen kann,
Das sehe ich teils auch so, weil sie mit günstigen Einstiegsangeboten die Kunden locken und dann kommt der Hammer.
Im Prinzip kann der Kunde schon alles selbst machen, wenn er richtig geschult wurde und sich stets um sein einmal erhaltenes Wissen bemüht.
Aber oft folgt erst nach einem halben Jahr eine erste kleine Änderung und dann ist der geschulte Mitarbeiter womöglich weg oder für andere Aufgaben eingesetzt und keiner sonst weiß mehr wie es geht.
Typo3 ist nicht intuitiv bedienbar, und das wissen die großen Agenturen auch, nur der Kunde nicht.

Ein mittelgroßer Kunde wurde uns mal von einer größeren Agentur mit einem Typo3 Lockangebot weg geschnappt. Die (der Kunde) wollten weg von Joomla weil es denen zu komplex war (konnte keiner recht bedienen), zu einem intutiver und leichter bedienbaren CMS und weil deren Joomla zudem gehackt wurde.
Wir waren deutlich teurer als die größere Agentur (ließ man uns danach wissen). Aber weil wir ein auf diversifizierte Besucheransprache konzeptioniertes Contenido-Angebot mit Enterprise-Extranet und Framework-Charakter gemacht hatten, war das Angebot aus unserer Sicht eher sehr günstig.

Was sie dann von der Agentur bekommen haben, ist eine "Ich bin auch im Web"-Seite mittels Typo3 wie es sie millionenfach gibt, und mit noch weniger Features als zuvor mit Joomla, noch nicht einmal ein News-System ist drin.
Geändert hat sich dort seit einem Jahr fast gar nichts und die sehr spärlichen News finden sich nun versteckt in einer Unterkategorie, einfach als Fließtext in eine normale Textseite eingefügt.
So was banales hätten wir natürlich auch viel billiger anbieten können, da war aber zuvor keine Rede davon.
Aber erstens war unser Gegner eine "größere Agentur" mit gutem Marketing Bla-Bla und zweitens mit "TYPO3", angeblich der Mercedes unter den CMS.
Das zog und alle zuvor ausgearbeiteten Konzepte und Planungen und Argumente waren weg gewischt.

und man dann z. B. für das Hochladen und Verlinken einer PDF-Datei 65 Euro nehmen kann
Genau so läuft das Geschäft mit Typo3.
Wir hatten das notgedrungen auch mal gemacht, aber ohne Absicht und nicht so teuer. Unsere Absicht war, dass der Kunde auch in Typo3 alles selbst machen kann. Aber wie oben schon gesagt, nach einigen Monaten kann man ohne Übung fast nichts mehr an dem komplexen System und dann kam der Anruf vom Kunden, ob wir nicht schnell mal Text ändern könnten oder neue Bilder hochladen.
Es ist bei Typo3 zwar auch möglich, dem Kunden es so leicht wie möglich zu machen, aber Kunden haben oft weitaus tiefergehende Ansprüche als nur mal einen kleinen Text zu ändern, und da wird es dann schnell komplexer.
Wer mal die Extension tt_news mit allen Features in eine Typo3 Seite integriert hat, wird schnell merken, dass weniger redaktionsaffine Kunden schon nach kurzer Zeit keinen blassen Schimmer mehr haben, wie sie eine News dort rein bekommen und was sie alles beachten müssen.
Unsere Sicht als Admin oder Entwickler ist eine andere, wir machen solche Sachen oft und können das gut, aber viele Kunden nicht.
Darum sind viele wieder von Typo3 abgesprungen.

Typo3 ist gut für Kunden, die auch wirklich aktiv damit arbeiten und es wirklich brauchen.
Dass eine gute Typo3-Schulung für einen richtigen Redakteur eine ganze Woche mit 8 Stunden täglich geht, weiß kaum einer.
Wordpress ist tatsächlich ein Blogsystem, welches aber durch unzählige Module mittlerweile für fast alles einsetzbar ist (aber dafür nur sehr umständlich anzupassen, vorallem wenn man ein Modul vom Anfänger erwischt).
Wordpress ist, als Blog eingesetzt, tatsächlich einfach und nahezu intuitiv erlern- und bedienbar.
Aber wie angesprochen, man kann mit Wordpress alles mögliche machen, nicht nur mit Plugins, auch durch Theme-Programmierungen.
Dadurch verliert aber Wordpress die Einfachheit und klare Linie und keiner weiß nach einer gewissen Zeit mehr, wo was genau eingestellt wurde. Da gibt es Menü-Widgets, programmierte individuelle Menüs in der Functions.php oder Menü-Tags im Template und dann viele verschiedene Templates mit Wenn-und-Aber-Klauseln wann sie zum Einsatz kommen und jeder kann das machen wie er will. Es gibt keine genau Vorschrift für einen Theme-und Wordpress-Aufbau, nur die Standardregeln. Jede Installation ist dann anders und ohne gute Wordpress Kentnisse geht dann oft gar nichts mehr.
Das fängt schon bei einem Newsletter-Plugin an, mit jeder Menge eigener Einstellungen, eigenen Templates und Funktions-Abläufen und Formular-Eingaben.
Bei einem Kunden war nach einem Plugin-Update alles anders.
Das Aussehen der Bedienoberfläche war anders, die Anordnung und die Beschreibung und vieles mehr. Mein Kunde wusste nicht mehr, wie er einen Newsletter erzeugen und abschicken sollte.
Abgesehen davon, dass manche Plugins nach einem Update plötzlich nicht mehr gehen, weil der Plugin-Entwickler endlich einen festen Job hat oder keine Lust mehr.
Mit den Übersetzungen sieht es auch schlecht aus, nach Updates fehlt manchmal fast die ganze Deutsche Übersetzung eines Plugins, weil sich was geändert hat.
Und mit dem externen Programm PoEdit "schnell mal" ein Plugin zu Übersetzen ist nie im Preis drin und nicht wenig umständlich.
Weißt du, wie leicht und einfach dagegen eine Modul-Übersetzung bei Contenido ist? :mrgreen:

Ich hör mal lieber auf damit.
Als Blog ist Wordpress sehr gut, aber ab einer virtuellen Grenze der Ausuferung sind andere CMS weitaus besser.
Und für Contenido gibt es ... ein Buch (frag McHubi oder schau in seine Signatur nach).
Ich weiß, und das ist alt.
Aber ich habe gehört, dass was neues in Arbeit sein soll. :roll:

Ein Programm steht und fällt mit der Dokumentation, und das ist noch die Schwäche von Contenido.
Die schlechte Bedienbarkeit ist nicht so ein großes Hindernis, denn mit Übung meistert man alles und kommt einem irgendwann leicht vor (siehe Typo3).
Fliegt der Bauer übers Dach, ist der Wind weißgott nicht schwach.

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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von Zuschauer » Do 3. Jul 2014, 08:44

Faar hat geschrieben:
Zuschauer hat geschrieben:Contao (darüber hab ich gerade heute mit einem Partner gesprochen) ist kein CMS, sondern ein "Datenbank-System", also quasi ein Framework für Datenbankanwendungen.
Contao ist ein CMS wie Contenido, nichts anderes. Das schreibt sogar der Contao Erfinder und Entwickler selbst in seinem Buch: " Contao Open Source CMS, ist der offizielle, vollständige Name des Projektes. [...] Es handelt sich um ein CMS, also ein Content Management System."
...
Drupal wird gerne als "Datenbank-System" benützt, weil es durch den modularen Aufbau sehr flexibel ist. Aber die Lernkurve ist sehr steil und einfach ist dort nichts.
Sorry, hab das um die Uhrzeit (nach 9,5 Stunden wirklich harte Umstellungsarbeit einer Contenido-Seite auf AMR mit Links ohne ".html" und automatisch gekürzten Aliase) wohl verwechselt, ich meinte Drupal.

Gruß
Zuschauer

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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von McHubi » Do 3. Jul 2014, 14:59

Ich weiß, und das ist alt.
Aber ich habe gehört, dass was neues in Arbeit sein soll.
Richtig. Für die 4.9er kommt was. :D

Zum eigentlichen Thema zurück...
Ich bin in meinem "Hauptjob" (gezwungenermaßen) mit TYPO3 konfrontiert. Allerdings zusammen mit einer Agentur, weil T3 nicht "mein" CMS ist. Ich persönlich finde es völlig überladen und verwurstet wie das Steuersystem hierzulande. Ich habe mir einmal eine Standard-extension für eine Artikelliste näher angeschaut und danach saß ich mehr neben als auf dem Stuhl. Aufgesplittet in dutzende Einzeldateien, und jede für sich genommen so lang wie die komplette, gute alte article list advanced in contenido. Da ist mal absolut gar nichts mit "mal schnell einlesen". Obendrauf kam dann noch, dass die extension nicht einmal Konfigurationsmöglichkeiten im Backend bot wie z. B. schnelle Auswahl verschiedern Paginierungsvarianten, Länge des Textteasers, Zuweisung unterschiedlicher Templates für die Darstellung usw. usf.

TYPO3 war halt "das erste" OS-CMS und zehrt in punkto Bekanntheitsgrad immer noch davon. Vorteil T3 ist auch, das bald "jede Agentur" das Teil im Angebot hat. Haben halt alle damit angefangen und es wurde damit zu einem "must have cms" für Agenturen. Auch wenn es besseres gibt.

Aus Admin- und Redakteurssicht würde ich Contenido so gut wie immer vorziehen, auch wenn es da sicher - berechtigte - Ausnahmen geben mag. Ich kenne keinen Redakteur, der bei Contenido überfordert war. Im Gegenteil. Die meisten kamen ratzfatz damit klar, was man von T3 nicht behaupten kann. Aus Adminsicht spricht für Contenido, dass man selbst komplexe, individuelle Anforderungen - im Vergleich zu T3 - schnell und simpel umgesetzt bekommt.
seamless-design.de
"Geht nicht!" wohnt in der "Will nicht!"-Strasse.

Das Handbuch zur Version 4.10: CONTENIDO für Einsteiger (4.10)

Das Handbuch zur Version 4.9: CONTENIDO für Einsteiger (4.9)

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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von Faar » Fr 4. Jul 2014, 10:23

McHubi hat geschrieben:Ich persönlich finde es völlig überladen und verwurstet wie das Steuersystem hierzulande.
Ja, und das haben die bei der 4.x auch gemerkt und daher mit der Version 5 angefangen, die es offiziell nun gar nicht mehr gibt, sondern erst wieder die 6, weil 5 jetzt sowohl TYPO3 NEOS als auch TYPO3 Flow heißt (also zwei paar Dinge sind).
Somit gibt es die altbewährte aber verwurstelte 4.x Schiene, dann die zwei NEOS und Flow und dann die 6.x Schiene.
Für Behörden und ähnliches wird vorerst wohl weiterhin die 4.7 als das System gelten, wegen der Barrierefreiheit und anderer Dinge. Aber Agenturen setzen immer noch die 4.7 als neues System ein, weil es einigermaßen ausgereift ist und man die Fehler kennt und es viele Extensions gibt.
Mit der 6.x habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt und das NEOS habe ich nicht zum laufen gebracht und eine Testversion auf einem Testserver lief erst gar nicht richtig, ist also noch im Experimentierstadium.
Ich habe mir einmal eine Standard-extension für eine Artikelliste näher angeschaut und danach saß ich mehr neben als auf dem Stuhl.

Wenn es die tt_news war, kann ich das gut verstehen :mrgreen:
Das setzen viele schon nicht mehr ein, weil sie es schlicht nicht beherrschen (sofern das überhaupt möglich ist).
Aufgesplittet in dutzende Einzeldateien, und jede für sich genommen so lang wie die komplette, gute alte article list advanced in contenido.
Könnte auf die tt_news passen :twisted:
Darum sage ich meinen Kunden immer, dass mit Typo3 nichts besser wird, aber dafür deutlich aufwändiger und somit teurer.

So nebenbei, die alte Article List Advanced ist im Prinzip gar nicht schlecht, nur der Code sollte überarbeitet und modernisiert werden.
Aber ein wenig erinnert sie mich an die tt_news :twisted:
Obendrauf kam dann noch, dass die extension nicht einmal Konfigurationsmöglichkeiten im Backend bot
Da fängt es dann meistens an, sehr kompliziert zu werden. Man kann Extensions so programmieren, dass sie im Backend einstellbar sind aber oft sind sie auch über Typoscript einstellbar oder haben irgendwo ihre Templates, die man je nach Bedarf anpassen muss. Die Extension eigene CSS nicht zu vergessen, die schwirrt auch noch irgendwo rum.
In vielen Fällen ist alles miteinander kombiniert, so dass man hier und dort und da an den Rädchen drehen darf, bis sich mal was tut.
wie z. B. schnelle Auswahl verschiedern Paginierungsvarianten, Länge des Textteasers, Zuweisung unterschiedlicher Templates für die Darstellung usw. usf.
Naja, u.a. wegen solcher Dinge ist die Article List Advanced von 4.8.X auch so komplex.
Das könnte und sollte nochmal überarbeitet werden, das Modul ist es wert.
Im neueren 4.9.x Modul fehlen einige Dinge.
Vorteil T3 ist auch, das bald "jede Agentur" das Teil im Angebot hat.
Ein Vorteil scheint das nicht zu sein, denn die suchen oft händeringend nach Typo3 Entwicklern.
Ich werde ständig über Xing, Email und Telefon angefragt, ob ich nicht "schnell mal" bei einem Typo3 Projekt aushelfen könnte. :motz:
Nein, kann ich nicht, denn Typo3 ist nicht das Typo3 sondern viele Typo3 und jedes Projekt kann anders aufgebaut sein, als man es selbst machen würde.
Da muss man schon täglich richtig drin sein, um "schnell mal" aushelfen zu können.
Und wenn man das macht, macht man nichts anderes mehr, weil dazu keine Ressourcen mehr übrig sind.
Daher haben viele Agenturen NUR Typo3, weil daneben nichts anderes mehr Platz hat.

(Wer nur einen Handel für Tieflader-LKW hat, kann dem Kunden auch nur solches anbieten)
Auch wenn es besseres gibt.
Eben.
Es gibt auch sehr viele Aussteiger aus Typo3, weil es einfach zu sehr stresst und oft keinen Spass macht und immer wieder mal auf eine Frickelarbeit hinaus läuft.
Hab da schon einiges von anderen Kollegen gehört.
Es gibt schon gute Typo3 Agenturen und gute Typo3 Entwickler, aber nicht so viele wie es scheint und scheints immer weniger.
Aus Admin- und Redakteurssicht würde ich Contenido so gut wie immer vorziehen
Auch aus Kundensicht, denn irgendwie sollte das System auch von Kunden verstanden und beherrscht werden.
Ich kenne keinen Redakteur, der bei Contenido überfordert war.
Ich auch und die Ursache liegt eindeutig und ganz sicher nur bei ihm.
Er will all den Internetkram nicht, das ist nicht seine Welt, aber sein Chef hat ihm die Redakteursarbeit aufs Auge gedrückt.
Dummerweise hat er auch noch quasi eine Contenido-Enterprise-Solution ... das gibt es wirklich.
Hier gehört ein richtig geschulter und internetaffiner Redakteur hin, nicht einer, der damit nichts am Hut hat.
Ist irgendwie fast verständlich, dass dieser dann am Contenido herum meckert.
Der wird aber auch mit jedem anderen System nicht glücklich, weil "Enterprise-Solution" und "einfach" einander beißen.

Hier an dieser Stelle mal ein Appell an Kunden:

Liebe Geschäftsführer, nehmt eure Internet-Seite und ein CMS ernst und für wichtig. Das ist je nach Größe keine "Nebenbeiarbeit" und stellt dafür nicht Leute ab, die von Internetarbeit vielleicht nur mal was aus dem Fernsehen gehört haben.
Eine Visitenkarte a la "Ich bin auch im Netz" kostet den geringsten Beitrag, aber sobald ihr Neukunden generieren wollt und Marketing damit macht (auch Social Marketing), dann denkt darüber nach, das sowas kein x-beliebiger Mitarbeiter neben seinem 8-Stunden Tag noch macht.
Und Webseiten sind Chefsache!
Es ist eure Visitenkarte im Netz, ihr seid dafür verantwortlich und haftet auch dafür, euer Betrieb wird damit einen Eindruck hinterlassen, und der kann gut sein oder angestaubt bis muffelig und inkompetent.
Würdet ihr mit einem alten abgefahrenen Auto in abgetragener Freizeitkleidung zu euren Kunden fahren? Oder eure Produkte angestaubt und muffelig ausliefern? Nein?
Warum tut Ihr es dann im Internet?
Warum überlasst Ihr so wichtige Dinge irgendwelchen Unterabteilungsleitern oder gar gewöhnlichen Mitarbeitern, für die Ihr dann selbst keine Zeit habt?
Und das Marketing hat eine ganz andere Sicht auf die Anforderungen an eine Web-Seite als andere Abteilungen und eure Kunden.
Wenn das Marketing entscheidet, fällt es oft auf buntes Marketing-Blabla herein und Ihr bekommt lediglich ein buntes Prospekt als Webseite.

Macht es oder lasst es.
Aber Webseiten sind eure Sache als Chef.
Das delegiert man nur nach unten, wenn die wichtigen Punkte gesteckt und geklärt sind.
Die meisten kamen ratzfatz damit klar, was man von T3 nicht behaupten kann.
Das ist auch ein wichtiger Punkt bei der Wahl des CMS, um den sich der Chef kümmern sollte.
Möchte er, dass seine Mitarbeiter damit klar kommen, dann sollte er bedenken, dass eine T3-Schulung aufwändig und teuer aber notwendig ist. Zudem Schulungsmaterial und Videos, um auch nach der Schulung noch nachschlagen zu können, wie es geht. Soll das Typo3 von der Agentur betreut und befüllt werden oder sollen eigene Mitarbeiter dafür abgestellt werden?
Ich weiß, dass Mitarbeiter selten glücklich sind mit Typo3, schon vor 10 Jahren hörte ich die Klagen darüber.
Typo3 ist entweder nötig oder nur ein Prestige-Objekt, aber in jedem Fall muss sich der Chef im Klaren sein, dass dies mehr kostet und die Frage beantwortet werden muss, wer es bedient.
Manche größere Agenturen machen das sehr gerne, weil sie oft Praktikanten haben, die irgendwie beschäftigt werden müssen, und es sich gut bezahlt macht.

Wenn jedoch Typo3 weder nötig ist noch aus Prestige-Gründen nötig scheint, aber die Mitarbeiter (oder die Chefs selbst bei kleineren Betrieben) selbst daran arbeiten sollen, dann schaut euch auch andere CMS an.
Ich kann die Aussage bestätigen, mit Contenido kamen die meisten ratzfatz klar und wir haben kaum Anrufe deswegen (was auch irgendwie schade ist, wegen unserem Umsatz).
Aus Adminsicht spricht für Contenido, dass man selbst komplexe, individuelle Anforderungen - im Vergleich zu T3 - schnell und simpel umgesetzt bekommt.
Ja, denn bei Typo3 schleppt man einiges an Rattenschwanz hinterher. Manchmal geht es mit Typoscript umzusetzen, so zum Beispiel eine XML-Ausgabe als quasi API, aber im Zweifel wird es sehr umständlich.
Versierte Typo3 Entwickler werden das Gegenteil behaupten aber ich habe in den Jahren genug Kollegen gehört, die es als zu umständlich und viel zu komplex empfinden.

Was bei Contenido noch hinderlich ist, ist die stückweise Dokumentation. Manches sollte man sich aus den Tag-Beschreibungen von Wordpress abschauen: der Code-Syntax, was macht das Ding, welche Attribute, Beispiele, Alternativen und Ähnliche Funktionen.
Und besonders Beispiele fehlen in der Contenido Doku. Dort steht halt die Klasse, und das wars dann.
Was die macht oder wie man sie nutzen kann, bleibt jedem selbst überlassen. Manche aber sind nicht so weit, dass sie alles durchschauen, liest man ja immer wieder hier im Forum.
Make Things Simple and Don't Make me Think. 8)

Aber nicht nur das, die Smartyitis hat sich schlecht auf die Arbeit mit Designern ausgewirkt. zuvor konnten Designer, die nicht mit PHP umgehen konnten, mit den Modultemplates etwas anfangen, ab 4.9.x ist Smarty mit im Boot und seither sehen Modul-Templates wie PHP-Programme mit HTML-Stücken dazwischen aus. Da steigen dann diese Designer aus und die Arbeit bleibt am Entwickler hängen.
Dafür waren aber Templates sicher nicht gedacht, liebes 4fb-Team? :wink:
Das ist ein bisschen wie Typoscript oder Fluid und ein recht halbherziger Versuch, Code und Design zu trennen.
Die alte Template-Engine ohne Smarty ist für viele einfacher handhabbar, bezw. überhaupt machbar.
Fliegt der Bauer übers Dach, ist der Wind weißgott nicht schwach.

McHubi
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Re: Contenido ist besser als ...

Beitrag von McHubi » Di 9. Sep 2014, 08:53

Richtig. Für die 4.9er kommt was. :D
Da ich mich mal eben selbst zitiere: Die Ankündigung kann als erledigt gekennzeichnet werden..

Die Neuauflage zur aktuellen Version 4.9 ist da! :mrgreen: :arrow: https://www.epubli.de/shop/buch/Conteni ... bner/39864
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